Page 122 - Fejo-Blog-2018
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05.09.2018 / Blog 029
Ein Haus
für dich und mich
auf der Insel
mit einem großen Fenster
zum Meer
groß genug
für ein ewiges Licht
sollte ein Schiff
die Orientierung verlieren
im Sommer jagen die Schwalben
um uns herum
die lange Straße verstaubt
wir haben Zeit
sitzen regungslos im Garten
mit Nichtstun beschäftigt
starren wir in den fahlen Himmel
oder auf die Straße von A nach B
vom Meer weht der
modrige Duft
von Treibgut
zu uns herüber
ein toter Schwan
verrottet in der Hafenmole
viele Tage später
im Novemberlicht
stolpern wir
durch unseren Garten
über graue Erde
und unsere alten Gedanken
ausgeblichen wie das morsche Holz
unter unseren Füßen
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